Pizza Detroit Style (Grundrezept): Diese Pizza durfte ich vor ein paar Jahren bei einer Reise nach Detroit (USA) kennenlernen. Detroit ist eine Stadt im Umbruch und hat eine große Kreativszene. Ein bisschen hat mich das an Leipzig erinnert. Nun, vielleicht ist der Vergleich ein wenig „stretchy“, aber das ist auch ein guter Pizzateig.
Traditionell wird die Pizza in einem Blech gebacken, das ursprünglich in den Autofabriken der „Motor City“ Detroit Verwendung fand. Dadurch erhält die Pizza Detroit ihre markante, rechteckige Form. So erzählt man es sich jedenfalls in der Stadt im Südosten Michigans.
Wie bei vielen anderen war auch 2020 für mich ein Jahr, in dem ich viel gebacken habe. Pizza ist dabei zu einem wöchentlichen Ritual geworden. Ich war überrascht, wie einfach Pizza Detroit auch im heimischen Ofen zubereitet werden kann. Sie lässt sich zudem wunderbar vorbereiten – perfekt, um sie nach einem Spaziergang in den Ofen zu schieben.
Sie können die Pizza an einem Tag zubereiten oder den Teig im Kühlschrank bis zu einer Woche fermentieren lassen. Ich würde empfehlen, den Teig mindestens 72 Stunden im Voraus zuzubereiten. Der Geschmack des Bodens wird dann deutlich komplexer. Eine schmackhafte Pizza können sie aber auch mit einer Ruhezeit von zwei Stunden erzielen.
Das Highlight: Der Käse, der über der gesamten Pizza verstreut wird und an den Rändern wunderbar karamellisiert.
Eine originale Pizza-Pfanne aus Detroit besitze ich nicht. Das ist auch gar nicht nötig. Für dieses Grundrezept habe ich eine Auflaufform aus Edelstahl mit den Maßen 34 x 24 Zentimetern verwendet. Auch die Verwendung eines (tiefen) Backblechs ist möglich. Dann wird die Pizza etwas größer und flacher. Sie können die Pizza natürlich mit Toppings nach Wahl belegen. Und so geht’s:
Für 2-3 Personen
Für den Teig: 280ml lauwarmes Wasser mit 4g Trockenhefe (6g, wenn Sie die Pizza am selben Tag backen wollen) und einem gehäuften Teelöffel Mehl verrühren und 10 Minuten stehen lassen. Bilden sich keine Bläschen, ist die Hefe tot und es sollte neue verwendet werden.
Wasser-Hefe-Gemisch mit 400g Mehl (Typ 00 oder 405) und 8g Salz vermengen und kneten, bis kein Mehl mehr in der Schüssel ist. Sobald der Teig einigermaßen zusammengekommen ist, die Schüssel abgedeckt für 15 Minuten stehen lassen. Anschließend sechs bis acht Minuten kneten, bis ein geschmeidiger Teig entsteht.
Den Teig in ein ausreichend großes und verschließbares Gefäß (der Teig verdoppelt sich in der Größe) geben und bis zu einer Woche im Kühlschrank fermentieren lassen. Wenn Sie die Pizza noch am selben Tag backen möchten, den Teig abgedeckt für 1 bis 2 Stunden ruhen lassen.
Für die Soße: 1 Packung Dosentomaten (ganz, geschält, circa 400g), 1 bis 2 Knoblauchzehen, 1TL Oregano und 1TL Butter für 30 Minuten in einem Topf bei mittlerer Hitze köcheln lassen und anschließend mit einer Gabel, einem Stampfer oder den Händen zu einer stückigen Soße zerdrücken oder mit dem Pürierstab oder Mixer zu einer glatten Soße pürieren. Mit Salz und Zucker (optional) abschmecken.
Die Innenseite der Backform großzügig mit Olivenöl auspinseln. Den Teig in der Form verteilen. Tipp: Nur mit den Fingerspitzen arbeiten und möglichst wenig Luft aus dem Teig drücken (Ziel ist ein möglichst luftiger Boden). Zu diesem Zeitpunkt wird sich der Teig wahrscheinlich noch zusammenziehen. Den Teig abermals abgedeckt für 60 bis 90 Minuten entspannen lassen. Dann weiter behutsam in der Form ausbreiten, sofern nötig.
1 Packung Pizzakäse (180g) oder 1 bis 2 Kugeln Mozzarella (fein zerzupft) großzügig auf der gesamten Pizza verstreuen und die Tomatensoße in Streifen auf der Pizza verteilen (sollte Soße übrigbleiben, lässt sich der Rest als Pastasoße oder Dip zweitverwerten). Anschließend im vorgeheizten Backofen im unteren Drittel bei höchster Ober- und Unterhitze backen, bis der Käse goldbraun ist und an den Rändern karamellisiert. Fünf Minuten auskühlen lassen und mit einem Pfannenwender vorsichtig auf ein Schneide- oder Servierbrett rutschen lassen. Mit einer Schere in acht Stücke schneiden. Guten Appetit!